diesmal.

ich bin wieder vollkommen dabei. ich mutiere langsam aber sicher wieder zur hungerkünstlerin. gut so. ich fasse mein leben wieder neu an. hab neue kraft geschöpft. ich bin bereit für den nächsten kampf, die nächste runde beginnt. der kampf gegen mich selbst. werde ich es diesmal besser machen? ich kann nur hoffen.
jedenfall suchte mich heute seit langem dieses ungute-gute gefühl heim. das gefühl, leer zu sein. seit einigen tagen. fast. wären da nicht die sachen, wo  ich gezwungen werde. aber so ist es am besten, dann falle ich nicht auf. 'Du bist so komisch, was ist los?' .'nichts.'. 'Die denkt bestimmt nach.'-worüber denn?' ... 'ach, ich hab nur ein bisschen schulstress, ich muss ja die arbeit noch schreiben'. in der lüge fühlte ich mich mehr als unwohl. aber gleichzeitig auch wohl, weil ich weiß, dass es das beste war. das schlimme ist, dass was heute in der sportstunde gelaufen ist. 'Mir ist übel'. Ich setze mich hin, mir ging es nicht gut. 'Du wirst ja total lila. '
ich hätte mich beinahe übergeben. mir war kotzübel. und schwindlig. ich weiß nicht, woher das kam. diese übelkeit verspürte ich in letzter zeit nicht. vorallem hab ich ja die letzten tage nur minimal gegessen. nur zu mittag, wo ich es musste. aber wenigstens landet es nicht in der toilettenschüssel. darüber bin ich hinweg. oder doch nicht? das bedrängnis, das essen zu erbrechen kam und kam. es bieb. aber es ging fort. wie lange wohl?
ich muss abnehmen. ich werde abnehmen.
my mind is on you, my mind is on you. wenn ich diese gefühle doch bloß abschalten könnte. diese gefühle für dich. du würdgst mich nichtmal eines blickes, so fett bin ich. sagst hinter meinem rücken 'die nervt mich immer'. ach, ich nerv dich also. danke, ich weiß. ich nerv mich selbst. ich nerve jeden. mich hasst jeder. ich hasse mich. ich hasse mich ich hasse mich ich hasse mich. aber wenn ich dünn bin, perfekt, dann werden sie zu mir kommen, dann wirst du mich nerven. ihr seid doch alle gleich, alle wollen nur dünne. ich auch. ich will selbst dünn sein. ich muss dünn sein. und wenn es dann noch nicht genug ist? wann ist genug? ich weiß nicht, wie lange ich mich noch weiter quälen soll. aber ich will mich quälen. die hoffnung, die da ist, treibt mich an.
Jedoch wird die hoffnung eh niemals in erfüllung gehen, das weiß ich auch. was ist es dann? ich versuche, den grund heraus zu finden, warum ich abnehmen will. um mich besser zu motivieren. aber da ist nur eine leere.
diese leere sollte eher mal in meinen fettanteilen herrschen!
aber vielleicht will schweinschen dick einfach nur abnehmen um besser ... hübscher ... perfekt zu werden.
vom hässlischen entlein zum schönen schwan. ich will es. ich möchte es. nein, ich will. ich will es so sehr.
everyday's the same, she fights, to find her way, she hurts, she breaks, she tries to pray.
diesmal schaffe ich es. es wird mich keiner davon abhalten. das weiß ich. ich werde nicht scheitern. ich werde es schaffen und glücklich sein. glücklich sein. ja, das will ich sein. glücklich.
was schöneres als glücklich sein gibt es nicht, das weiß ich von früher. wo ich noch so glücklich war.
ich frage mich, warum. warum ich nicht mehr glücklich bin - achja, ich bin fett. aber wenn ich dünn bin, wird alles besser. alles.
ich glaube wenige wissen, dass dicke traurig sind. wie oft sie zusammenbrechen, sogar in der schule. nicht nur aus ohnmacht, auch, weil sie es nicht mehr aushalten. keiner weiß, was hinter dieser fassade steckt. keiner ahnt es. ist ja eh nur die dicke, fette.
also werde ich tag für tag in die rolle des mädchen schlüpfen, dass vorgibt, alles sei gut und okay. sollen die doch nur denken, interessieren würde es sieschongar nicht. ihn schon gar nicht. aber das, was hinter der verschlossenen tür, unter der bettdecke passiert, davon wissen sie nichts. sie wissen nicht, wie sehr die fette ihr leben hasst. wie oft sie das alles nicht mehr aushält. dass sie alles nur spielt. dass sie immer hunger hat. dass sie schwach ist. dass sie nicht mehr kann. aber sie will. und dass ist es, warum sie nicht einfach aufhört. sie will es, sie braucht es. würde sie nicht abnehmen, vom image -schweinschen dick- wegkommen wollen, wäre sie noch trauriger. also ist es angesagt, sich den schmerz wegzuhungern. klappt super. und diesmal werde ich den kampf gewinnen. den kampf gegen mich selbst.

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