leer

ich bin leer. ich bin leerer als leer. ich bin so leer, dass es schon schmerzt. essen will ich nicht, dann bin ich nicht mehr leer. es schmerzt, aber es hilft. es muss weiter schmerzen und weiter helfen. ich muss durchhalten. ich werde durchhalten. ich will durchhalten. ich bin hässlich und fett, dass kann mir jeder sagen. aber keiner kann mir meine leere und willenskraft nehmen. ich hab nichts mehr, was mir was bedeutet außer meiner familie und meiner leere. einige freunde sind auch unbezahlbar aber sie alle geben mir nicht das gleiche wie meine leere. die leere schenkt mir kontrolle. auch kraft. sie schenkt mir ein gefühl, dass alles ok ist. sie schenkt mir ein stück hoffnung, dass ich bald schlank und rank bin. das essen nährt mich nicht länger, sondern meine leere. aber auch mein gedankenweg arbeitet mit der leere zusammen. ich kann essen wiederstehen. ich kann es ablehnen. ich kann so viel, wenn ich leer bin. so viel, was mir dabei hilft, mein ziel zu erreichen. was mir dabei hilft, dünnerr zu werden. was mir dabei hilft, meinen traum zu verwirklichen. wenn ich dünn bin, bin ich weiblich. wenn ich dünn bin, bin ich schön. ich muss dünn sein. ich will dünn sein. ich kann dünn sein. ich werde es durchziehen. ich kann es durchziehen. ich muss es durchziehen. für mich und meinen körper. und für ihn, irgendwann ja, dann wird er mich lieben.  oder mir wenigstens mein herz zurückgeben. nicht mehr viel hält mich noch im leben, was mir wichtig ist. drei dinge: familie, leere und hoffnung. ich werd nicht länger das dicke fette entlein sein. ich werde der schöne schwan sein.